Der Tag der Bildung 2022

In diesen herausfordernden Zeiten braucht es vereinte Kräfte für gute Bildung – in Deutschland sowie weltweit. Am heutigen Tag der Bildung brachten die Initiatoren des Aktionstages auf der zentralen Fachveranstaltung in Berlin gemeinsam mit mehr als 200 Gästen und Unterstützer:innen das Thema Bildung ins Blickfeld der Öffentlichkeit.

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Jedes Jahr am 8. Dezember rückt der Tag der Bildung das Thema Bildung in den Fokus der Öffentlichkeit: Bei der zentralen Fachveranstaltung zum Tag der Bildung 2022 im Umweltforum in Berlin kamen heute über 200 Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft, Stiftungslandschaft sowie Bildungspraxis zum Thema „Gute Bildung in schwierigen Zeiten“ zusammen. Gemeinsam mit den Initiatoren des Tags der Bildung – das sind die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, SOS-Kinderdörfer weltweit und der Stifterverband mit Unterstützung von der Bildungschancen gGmbH – diskutierten sie darüber, wie gute Bildung auch trotz dieser herausfordernden Zeiten gelingt – und würdigten die Bildungsmacher:innen, die zum Nachahmen inspirieren.

Die letzten Jahre sind von überlappenden Krisen geprägt: Corona-Pandemie, Klimakrise, Krieg in Europa. Und trotz dieser vielfältigen Herausforderungen möchten wir gerade in diesen Zeiten zeigen: Gute Bildung findet statt. Der Tag der Bildung ist ein Tag, an dem wir das Thema Bildung positiv besetzen wollen. Es gibt nämlich wirklich tolle Beispiele für exzellente Bildung und tolle Teilhabeansätze. Wir wollen Danke sagen, den Menschen, die sich jeden Tag für gute Bildung engagieren, und wir wollen die kreativen Lösungen aufzeigen und wertschätzen.“ Anne Rolvering, Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung

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Zentrale Fachveranstaltung in Berlin würdigt gute Bildungspraxis

Neben zahlreichen fachlichen Inputs standen im Berliner Umweltforum die Menschen im Mittelpunkt, ohne die gute Bildung nicht vorstellbar ist. Das sind die Kinder und Jugendlichen selbst, ebenso wie ihre Eltern und Sorgeberechtigten und die pädagogischen Fachkräfte in Kita, Schule, Jugendarbeit, Sport und Kultur.

In Video-Laudationen würdigten prominente Persönlichkeiten wie Bundesjugendministerin Lisa Paus, Elke Büdenbender, Schirmherrin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, Barbara Schöneberger, Botschafterin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und die Diplompsychologin und Beteiligungspädagogin Marina Weisband das Engagement von Akteur:innen guter Bildung.

Engagierte Bildungsmacher:innen gaben auf der Veranstaltung zudem eindrucksvolle Einblicke in ihre aktuellen Bildungsprojekte. Unter anderem berichtete Lena Groh-Trautmann, Geschäftsführerin der Servicestelle Jugendbeteiligung von den Highlights des inklusiven „Jugendaktionscamps Prora“, Mohamed Chaaboute von YouMo! erzählte von der Idee zum sportpädagogischen Projekt „Bonn Unity Cup“. Martin Schmid, Koordinator von Bildungsprogrammen bei SOS-Kinderdörfer International, ergänzte die globale Perspektive mit dem Praxisbeispiel „YouthLinks“, einer virtuellen Plattform zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen im globalen Süden.

Projekte wie diese geben der großartigen Bildungsarbeit, die in Deutschland sowie weltweit tagtäglich stattfindet, ein Gesicht und machen Mut für einen optimistischen Blick in die Zukunft.

„Gute Bildung in schwierigen Zeiten ist nur möglich, wenn wir unsere Verantwortung als Gesellschaft, Kinder und Jugendliche weltweit holistisch zu bilden, ernst nehmen. Für gute Bildung braucht es weltweite Chancengleichheit, unabhängig von der Herkunft oder dem sozialen Hintergrund, damit jede:r das Beste aus den eigenen Begabungen und dem Leben machen kann. Bildung ist der Zukunftsschlüssel.“ Dr. Gerald Mauler, Vorstand SOS-Kinderdörfer weltweit

Gute Bildung braucht Chancengleichheit und Zukunftsperspektiven

Am Tag der Bildung feiert die Initiative Bildungserfolge und möchte das Thema Bildung positiv besetzen. Doch es gibt auch immer noch Schwachstellen im Bildungssystem. Diese Wahrnehmung haben auch junge Menschen in Deutschland. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Tags der Bildung, die auf der zentralen Fachveranstaltung präsentiert wurden. Sie offenbaren, dass die Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem so schlecht wie noch nie zuvor bewertet, seit diese Befragung für den Tag der Bildung im Jahr 2015 erstmalig durchgeführt wurde. Dennoch blicken junge Menschen größtenteils optimistisch in die eigene persönliche und berufliche Zukunft.

„Bei aller Aufmerksamkeit und finanziellen Unterstützung für die akute Krisenbewältigung dürfen wir andere wichtige Aufgaben nicht aus dem Blick verlieren. Unser Bildungssystem befindet sich schon seit Jahren im Krisenmodus. Grundlegende Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern wie Lesen, Rechnen oder Zuhören nehmen immer mehr ab. Damit wir unsere Zukunft nicht verspielen, braucht es einen nationalen Schulterschluss für bessere Bildung. Das heißt: mehr Investitionen – von staatlicher Seite, aber auch aus der Wirtschaft – und mehr Kooperationen zwischen öffentlichen Bildungsinstitutionen und privaten Bildungsinitiativen.“  Dr. Volker Meyer-Guckel, Generalsekretär des Stifterverbands