Projekt

Kinderstuben

Schlagwort/Thema:
Frühkindliche Bildung
Lehrkräfte-/ErzieherInnenbildung

Kinderstuben sind ein frühzeitiges und niedrigschwelliges Angebot für Kinder im Alter zwischen einem Jahr und vier Jahren insbesondere aus neuzugewanderten Familien oder Familien in herausgeforderten Lagen.

Kinderstuben sind ein frühzeitiges und niedrigschwelliges Angebot für Kinder im Alter zwischen einem Jahr und vier Jahren insbesondere aus neuzugewanderten Familien oder Familien in herausgeforderten Lagen. In diesen wohnortnahen Großtagespflegestellen betreuen drei Tagespflegepersonen höchstens neun Kinder. Der gute Betreuungsschlüssel ermöglicht es, auf die jeweils individuellen Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Die Eltern werden über Einzelberatungs- und Gruppenangebote in die pädagogische Arbeit einbezogen. In der Regel besuchen Kinder die Kinderstube für ein Jahr, danach besteht Anspruch auf einen Platz in einer kooperierenden Kindertageseinrichtung im regulären Bildungssystem.

Von Dortmund aus ins Ruhrgebiet

Die erste Kinderstube wurde 2008 in der Dortmunder Nordstadt eröffnet. Seit 2014 transferiert und etabliert RuhrFutur das Modell im Ruhrgebiet. Gegenwärtig (September 2021) gibt es 23 Kinderstuben in der Metropole Ruhr sowie eine Kinderstube in Düsseldorf. Insgesamt werden dort etwa 200 Kinder betreut, individuell gefördert und auf den Übergang in die Kita vorbereitet.

Transfer in Nordrhein-Westfalen

Seit 2021 fördert die Auridis Stiftung den NRW-weiten Transfer der Kinderstuben. Im Rahmen dieses Transfers werden interessierte Kommunen in Nordrhein-Westfalen bei der Etablierung von Kinderstuben beraten, die Vernetzung zwischen den Standorten wird sichergestellt sowie die Qualitätsentwicklung und Sicherung der Nachhaltigkeit vorangetrieben.

Das gemeinsame Ziel von Auridis Stiftung und RuhrFutur ist es, die Kinderstuben als frühkindliches Bildungsangebot in Nordrhein-Westfalen zu verankern, um allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunft einen gelingenden Einstieg in das reguläre Bildungssystem zu ermöglichen.

Herausforderungen

  • Der Anteil von Kindern mit nichtdeutscher Familiensprache in Kitas und Kindertagespflege nimmt zu.
  • Die Anforderungen an Sprachförderung und -bildung steigen.
  • Viele Kinder besuchen keine Kindertageseinrichtung, der Förderbedarf bei Schulanfänger*innen steigt.

Ergebnisse

  • Die Kinderstuben legen eine frühen Grundstein für den Bildungsweg von Kindern.
  • In den Kinderstuben im Ruhrgebiet (Dortmund, Gelesenkirchen, Herten, Mülheim a.d. Ruhr) wurden bisher rund 1.000 Kinder betreut und begleitet.
  • Die meisten dieser Kinder wechselten im Anschluss in eine Kindertagesstätte.

Perspektiven

  • Transfer und Etablierung des Kinderstubenkonzepts in Nordrhein-Westfalen: Eine Kinderstube wurde in Düsseldorf eröffnet, die Eröffnung weiterer Kinderstuben ist geplant.
  • Perspektivisch auch bundesweiter Tranfer.
  • Weitere Vernetzung zwischen den Standorten.
  • Qualitätsentwicklung und Weiterentwicklung des Konzeptes der Kinderstuben.

Organisation:

Kontakt

Ansprechperson

  • Clara Lina Wirz
  • (nicht angegeben)
  • (nicht angegeben)

RuhrFutur gGmbH

Wir sind RuhrFutur. Unser Ziel ist es, das Bildungssystem in der Metropole Ruhr leistungsfähiger zu gestalten, damit alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Ruhrgebiet unabhängig von ihrer Herkunft faire Chancen auf Bildungszugang, Bildungsteilhabe und Bildungserfolg haben.

Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf den vier Handlungsfeldern: Frühkindliche Bildung, Schule, Hochschule und Daten & Analyse. In all diesen Handlungsfeldern setzen wir auf Kooperationen nach dem Prinzip „Gemeinsam wirken“ (Collective Impact).

Collective Impact bedeutet, dass alle systemrelevanten Akteure

  • sich auf eine gemeinsame Agenda und gemeinsame Ziele verständigen
  • kooperieren und bestehende Netzwerke verstärken und ausbauen
  • auf langfristige systemische Veränderungen setzen (und nicht auf Umsetzung kurzfristiger Projekte).

Somit liegt unser Fokus nicht auf neuen Projektstrukturen, sondern auf der Verstärkung bereits bestehender Netzwerke und darauf, dafür zu sorgen, dass sich erfolgreiche Praxis verbreitet.